Vielleicht fragst du dich, ob du in der Stillzeit Ingwer essen darfst und Produkte, in denen Ingwer enthalten ist?
Wie bei jedem Lebensmittel im Zusammenhang mit dem Stillen stellen sich drei Fragen:
– Ist Ingwer schädlich für dich oder dein Kind?
– Hat er einen Einfluss auf die Milchbildung?
– Hat er einen Einfluss auf den Geschmack der Muttermilch?
Diese Fragen wollen wir hier kurz und knapp beantworten.
Ist Ingwer schädlich für dich oder dein Kind?
Dafür gibt es keinen Hinweis. Generell sind viele Lebensmittel in der Stillzeit deutlich sicherer, als in der Schwangerschaft (was nicht heißt, dass sie völlig unbedenklich sind, siehe zum Beispiel, Kaffee, Alkohol oder Honig).
Ingwer wurde immer wieder mal in kleineren, wenig evidenten Studien mitbetrachtet, zum Beispiel als Teil einer Gewürzmischung oder eines Tees. Keiner dieser Studien hat jedoch mal explizit den Ingwer untersucht, also lässt sich da keine eindeutige Aussage treffen.
Es gibt jedoch zwei Gründe, aus denen du wahrscheinlich davon ausgehen kannst, dass Ingwer in der Stillzeit ein sicheres Lebensmittel ist:
- Es gibt keine Studien: Manchmal bedeutet ein Mangel an Studien auch, dass es einfach keinen Grund dafür gibt, eine Studie durchzuführen. Wenn es offensichtlich wäre, dass Ingwer bei vielen Stillenden oder Stillbabys zu Problemen führt, würde es sicherlich welche geben
- Ingwer wird weltweit verzehrt: Uns ist keine Leitlinie Nahrungsempfehlung bekannt, die den Verzehr von Ingwer einschränkt. Deshalb kannst du davon ausgehen, dass Stillende weltweit millionenfach täglich Ingwer zu sich nehmen.
Wie bei allen Nahrungsmittel gilt, dass die Dosis das Gift macht. Hochdosierte Ingwerkapseln zu nehmen oder sich nur von Ingwer zu ernähren, kann dann natürlich doch wieder Einflüsse auf dich oder dein Baby haben, die einfach nicht bekannt sind.
Hat er einen Einfluss auf die Milchbildung?
Zum Beispiel in der Türkei wird Ingwer genutzt, um die Milchmenge zu fördern und auch um den Milcheinschuss anzuregen. Es gibt jedoch keine gut genug durchgeführte Studie, als dass man diesen Zusammenhang beweisen könnte.
Aber auch hier gilt wiederum, dass dies einen Zusammenhang nicht ausschließt. Das, was wir hier als „altes Hebammenwissen“ bezeichnen und teilweise immer noch bei Still- oder Wochenbett-/Schwangerschaftsproblemen anwenden, wurde auch zu einem großen Teil noch nicht in größeren Studien untersucht.
Hat er einen Einfluss auf den Geschmack der Muttermilch?
Das kann man tatsächlich nicht ausschließen – viele speziell aromatische Speisen können ihren Geschmack in die Muttermilch abgeben, beste Beispiele sind da natürlich Spargel und Knoblauch.
Aber auch bei diesen intensiven Nahrungsmitteln kommt es nur selten vor, dass ein Baby tatsächlich die Brust verweigern würde. Deshalb werden die meisten Kinder es auch vertragen, wenn die Mutter etwas Ingwer isst. Solltest du natürlich das Gefühl haben, dass dein Baby irritiert ist oder weniger trinken möchte, als normal, willst du deinen Verzehr vielleicht wieder etwas einschränken. Das gilt für jedes Lebensmittel, wie Kurkuma, einer ähnlichen Pflanze.
Zusammenfassung
Ingwer ist ein sicheres Lebensmittel in der Stillzeit, wenn keine Allergien bestehen und er in Maßen verzehrt wird.