Milchbildung anregen mit Mariendistel?

Die Mariendistel (im englischen auch Milchdistel genannt) wird in vielen Ländern schon seit Jahrhunderten zur Anregung der Milchbildung genutzt. In dieser schnellen Übersicht zeigen wir dir, ob das sinnvoll ist und worauf du achten musst.

Kann die Mariendistel wirklich die Milchbildung anregen?

Wie bei allen „Galaktogoga“ (also den Mitteln und Hausmitteln, die als milchfördernde Substanzen eingesetzt werden) gibt es insgesamt wenig Forschung dazu, ob die Mariendistel tatsächlich wirkt. Die Nutzung beruht auch weiterhin hauptsächlich auf der Erfahrung und den lange übermittelten Traditionen.

Sie wird roh oder gekocht gegessen oder als Teil eines Stilltees eingenommen. Es gibt ein paar Studien, die die Mariendistel auf ihre Wirkung hin untersucht haben, diese sind aber wenig aussagekräftig und zeichnen kein ganz klares Bild. Immerhin gibt es etwas mehr Evidenz für ihre Wirkung als für viele andere Mittel.

Das wichtigste, wenn du das Gefühl hast, zu wenig Milch zu haben, sind nicht die verschiedenen Substanzen. Tatsächlich ist das wichtigste, dass du deine Brust häufig entleerst, denn nur dies ist das Signal an deinen Körper, dass mehr Milch benötigt wird. Ist auch ganz logisch: Wenn dein Baby häufig trinkt und die Brust leer ist, dann hat es offenbar mehr Bedarf. Wenn es gar nicht mehr trinkt, dann muss sich dein Körper auch nicht mehr anstrengen, mehr Milch zu produzieren.

Auch die Mariendistel kann da höchstens unterstützend wirken.

Ist sie sicher anzuwenden?

Das kann man nicht sicher sagen, da auch das Sicherheitsprofil der Mariendistel kaum oder gar nicht untersucht wurde. Bei Müttern kann sie zu Magen-Darm-Verstimmungen führen und sollte vor allem in Kombination mit der Einnahme von Medikamenten oder bei Vorerkrankungen nur in Rücksprache mit einer Ärztin eingenommen werden.

Was das Kind betrifft, weiß man noch weniger, schon gar nicht, ob nicht doch Nebenwirkungen auftreten können, wenn die Mutter die Mariendistel in der Stillzeit verwendet.

Wie fast immer lässt sich sagen:

  • Nicht in zu hohen Dosen anwenden
  • Nicht bei bekannten Überempfindlichkeiten einnehmen
  • bei Vorerkrankungen oder Medikamenteneinnahme nur in Rücksprache mit einer Ärztin anwenden
  • bei Auffälligkeiten bei Mutter oder Kind sofort mit der Einnahme aufhören.

Dosierung

Die genaue Dosis, die einerseits verträglich ist und andererseits die Milchbildung fördern soll, ist nicht bekannt.

Fazit

Für die Mariendistel gibt es immerhin begrenzte Evidenz (also Hinweise aus Studien), dass sie einen gewissen Einfluss auf die Milchbildung haben kann, weniger als für den Bockshornklee, aber mehr als für Malzbier. Sicherheit und Wirksamkeit sind nicht ausreichend untersucht, sodass du vorsichtig in der Anwendung sein solltest. Anlass für übergroße Sorge gibt es allerdings auch nicht.

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