Ernährung in der Stillzeit

In der Schwangerschaft sind viele Lebensmittel „verboten“ – aber wie sieht mit der Ernährung in der Stillzeit aus? Zusammengefasst lässt sich sagen, dass du fast alle Nahrungsmittel wieder bedenkenlos zu dir nehmen kannst. Die wenigen Ausnahmen stellen wir dir hier vor.

Verbotene Lebensmittel in der Stillzeit

Es gibt kein Lebensmittel, das komplett verboten ist, solange du darauf achtest, dass

  • du oder dein Baby keine Allergien dagegen hast
  • du es in normalen Mengen verzehrst
  • du es ordentlich zubereitest

Einschränkend muss man dazu sagen, dass viele Lebensmittel wiederum schlecht oder gar nicht untersucht sind. Die Gründe dafür sind vielfältig, u. a.:

  • Es gibt für viele Lebensmittel keinen Grund zu der Annahme, dass sie schädlich sein könnten
  • Studien an Stillenden sind mit sehr hohen ethischen Hürden belegt
  • Studien sind teuer und es gibt kein Interesse daran, sie durchzuführen

Das einzige „Lebensmittel“, von dem wirklich abgeraten wird, ist Alkohol. Ja, wahrscheinlich schadet es deinem Baby nicht, wenn du direkt nach dem Stillen ein halbes Glas Sekt trinkst. Und trotzdem kann auch der Verzehr von Alkohol in der Stillzeit zu nicht voraussehbaren Schäden bei deinem Baby führen. Lieber verzichten!

Blähende Lebensmittel

Es ist ein Mythos, dass blähende Lebensmittel auf das Kind übergehen, wenn du stillst, und dann beim Baby ebenfalls zu Bauchschmerzen führen.

Warum dieser Mythos entstanden ist, ist klar: Kohl, Zwiebeln usw. können natürlich bei dir Blähungen und Bauchschmerzen auslösen. Und Babys neigen in einem gewissen Alter einfach dazu, Bauchschmerzen zu haben – da ist es nur logisch, wenn man sich fragt, ob da ein Zusammenhang bestehen könnte.

Jedoch entstehen die Blähungen bei Kohl etc. durch die unverdaulichen Pflanzenteile, die – statt in deinem Dünndarm aufgenommen zu werden – bis in den Dickdarm gelangen und dort von den Bakterien verdaut werden. Das verursacht Gas, und das schmerzt.

Jedoch gehen weder die Pflanzenteile noch die Gase in dein Blut und damit in deine Muttermilch über. Du musst dir also wegen Blähungen keine Gedanken bezüglich deiner Lebensmittel machen (höchstens für dich selbst :-))

Scharfes Essen

Auch stark gewürzte Speisen sollten deinem Baby keine Probleme bereiten. Es ist nicht ausgeschlossen, dass der Geschmack der Muttermilch verändert wird. Uns sind keine Studien bekannt, nach denen der scharfe Inhaltsstoff von Chili & Co – das Capsaicin – in nennenswerter Weise in die Muttermilch übergeht.

Hier gilt: Solltest du Auffälligkeiten bei deinem Baby feststellen, nachdem du scharfes Essen zu dir genommen hast, vermeide es in der Zukunft und schau, ob sich die Auffälligkeiten bessern und ggf. später bei erneutem Versuch wiederholen.

Kaffee und Koffein

Es ist generell als sicher zu betrachten, in der Stillzeit Kaffee oder andere koffeinhaltige Lebensmittel zu sich zu nehmen.

Unklar ist, wie hoch die verträgliche Dosis genau ist – offizielle Angaben schwanken zwischen 200 und 300 mg, was 2-3 Tassen Kaffee am Tag entspräche – aber auch in höherer Dosierung sind uns keine bleibenden Schäden bei gestillten Säugling bekannt.

Lies hier mehr zum Kaffee in der Stillzeit.

Und sonst?

Hier auf Stillberatung-online haben wir dir noch ein paar Infos zum Honig, Ingwer und Kurkuma zusammengefasst. Eine sehr ausführliche Liste verschiedenster Lebensmittel findest du bei teammuttermilch.de

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