Stillen ist die natürlichste Form der Säuglingsernährung. Kinder, die lange gestillt wurden sind seltener krank, seltener dick, sind sozialer und intelliger.
Fast jede werdende Mutter in Deutschland weiß, dass Stillen gut für Ihr Baby ist. Und die meisten wollen auch stillen. Die WHO empfiehlt, dass ein Baby mindestens 6 Monate gestillt werden soll, ehe Beikost eingeführt wird. Darüber hinaus ist es sinnvoll, zwei Jahre lang zusätzlich zur Beikost weiterzustillen – und darüber hinaus, wenn Kind und Mutter das wollen.
Leider liegt die Realität weit dahinter. Nur noch etwa 80% aller Frauen stillt bei Entlassung aus dem Krankenhaus, nach 6 Monaten sind es nur noch etwa 60% – und davon nur ein geringer Teil voll.
Das liegt mitnichten daran, dass viele Frauen nicht stillen können – es gibt nur ganz wenige echte Stillhindernisse. Teilweise liegt es
- daran, dass seit ein paar Jahren von den Kinderärztinnen und -ärzten empfohlen wird, schon nach 4 Monaten Beikost einzuführen – ein umstrittenes Procedere.
- an der nicht geringen Menge an Problemen, denen Mamis in den ersten Monaten gegenüberstehen können. Von Schmerzen, über Entzündungen, bishin zu zu geringer Milchmenge können viele Stillprobleme auftreten.
- daran, dass Frauen zurück zur Arbeit müssen und fangen das Abpumpen an, was nicht immer gut funktioniert.
- an der Scham, in der Öffentlichkeit zu stillen, weil Stillende auch heute manchmal noch komisch angeschaut werden.
- sicherlich manchmal auch daran, dass Frauen ein Stück ihres „normalen“ Leben zurückhaben wollen – manche wollen wieder rauchen, manche wollen sich die Haare färben – oder einfach, völlig verständlich, wieder ruhigere Nächte.
Schon in den Kliniken (der allergrößte Teil der Frauen in Deutschland entbindet in Krankenhäusern) herrscht oft Verwirrung: Durch die Arbeitszeitverdichtung für das Pflegepersonal bleibt immer weniger Zeit pro Frau. Die Stillberatung, die eigentlich nach der Geburt dazu gehören muss, entfällt immer häufiger.
Im Prinzip einfache Fragen, wie „Wie oft muss ich stillen?“, werden maximal verkürzt und führen dann zu Problemen: Wenn es heißt „Ihr Baby sollte alle 4 Stunden an die Brust“, klingt das für viele Frauen so, als würde das reichen und sie machen sich Sorgen, wenn das Baby öfter kommt. Was aber zum Beispiel im Rahmen des Clusterfeedings ganz normal ist.
Solltest du auch zu denjenigen gehören, die gerne noch weiter stillen wollen, sich aber einem großen Problem gegenübersehen – vielleicht ist eine Online-Stillberatung genau das richtige für dich.