Bockshornklee in der Stillzeit

Bockshornklee ist eine der wenigen Lebensmittel, für die es (wenn auch begrenzte) Evidenz gibt, dass die die Milchmenge steigern könnten. Worum es geht, worauf du achten solltest und wie man ihn dosiert, lernst du hier in einer Übersicht.

Die Wirkung auf die Milchbildung

Bockshornklee wird in vielen Ländern zur Steigerung der Milchmenge eingesetzt, auch schon bevor es Studien gab, die seine Wirksamkeit untersuchten. Oft wird er in Kapselform oder als Zutat in einem Stiltee eingenommen.

Inzwischen gibt es wenige solcher Studien, und immerhin konnten in einigen davon zumindest ein Anhalt dafür gefunden werden, dass das Mittel sich positiv auf die Milchbildung auswirken kann. Das ist sehr uneindeutig, aber immernoch Meilen besser als andere Nahrungsmittel (z. B. Mariendistel oder Malzbier), die ebenfalls zur Milchmengensteigerung eingesetzt werden.

Wie der Klee denn wirken soll, ist entsprechend ebenfalls unklar.

Viel wichtiger für dich, als das richtige Mittel zu finden, das du einnehmen kannst, sind andere Dinge: Allen voran die häufige und konsequente Entleerung deiner Brust. Die Milchbildung funktioniert über einen Rückkopplungsmechanismus: Wenn die Brust leer ist – egal, ob leergetrunken oder leergepumpt – signalisiert das dem Gehirn, dass mehr Milch benötigt wird.

Bockshornklee kann dann eine sinnvolle Ergänzung sein, wenn du auf dieser Ebene alles richtig machst. Mehr Infos dazu findet auf der Seite Milchbildung anregen.

Die richtige Dosis zur Milchmengensteigerung

Es gibt keine Studien, die genau untersucht haben, wie viel Bockshornklee zur Milchmengensteigerung sicher oder sinnvoll sind. Die häufig gehörten Empfehlungen beruhen auf Erfahrungen von Stillenden und von Hebammen und Stillberaterinnen.

In der Regel wird eine Menge von 1-6 Gramm pro Tag empfohlen, jeweils in 3-4 Einzeldosen. Um die Verträglichkeit zu testen, solltest du auf jeden Fall mit wenig starten, ehe du die Dosis steigerst.

Viele Frauen berichten, dass die Wirkung in dem Moment eintrat, als sie selbst anfing, auffällig zu riechen: Denn tatsächlich sorgt Bockshornklee dafür (es ist eben ein Gewürz), dass der Körper zu riechen beginnt. Oft wird der Geruch mit dem von Ahornsirup verglichen. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass auch dein Baby diesen Geruch bemerkt, weil die Muttermilch plötzlich anders schmeckt. Dafür sorgen aber auch viele andere Lebensmittel und die meisten Säuglinge stört das nicht weiter.

Nebenwirkungen

Alle möglichen Nebenwirkungen hängen natürlich auch mit der Dosis zusammen: Je mehr du einnimmst, desto eher treten sie auf. Die vielleicht eindrucksvollste und häufigste ist der oben bereits erwähnte Geruch.

Auch darüber hinaus gibt es aber einzelne Berichte verschiedener Symptome: Bauchschmerzen und andere Magen-Darm-Symptome (auch beim Baby), Leber- und Schilddrüsenprobleme. Bei Schwangeren könnte Bockshornklee Wehen auslösen und Frauen mit Diabetes mellitus oder Marcumar-Einnahme sollten besonders vorsichtig sein.

Wie immer gilt: Ehe du Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel einnimmst, sprich dir am Besten mit deiner Frauen- oder Hausärztin ab.

Fazit

Bockshornklee kann ein ergänzendes Hausmittel zur Steigerung der Milchmenge sein und wird weltweit dafür eingenommen. Die Sicherheit und Wirksamkeit ist allerdings nicht abschließend erwiesen. Wichtiger als Nahrungsergänzungsmittel zur Milchmengensteigerung ist die konsequente und häufige Entleerung deiner Brust durch Stillen, Abpumpen oder Ausstreichen.

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