Der Brustsoor ist eine Pilzerkrankung der Brustwarze und manchmal auch der tiefer liegenden Brust. Alles was du darüber wissen musst, erfährst du hier in einer kurzen Zusammenfassung.
Wodurch wird ein Brustsoor ausgelöst?
Der Brustsoor ist eine Pilzerkrankung, meist durch den Pilz Candida albicans ausgelöst. Dieser wohnt sowieso bei jedem Menschen auf Haut und Schleimhäuten, jedoch in geringer Zahl. Er kann sich gegen die vielen Bakterien, die ebenfalls auf der Haut leben, und die körpereigenen Abwehrkräfte einfach nicht durchsetzen!
Aber der Pilz liebt feuchte, dunkle Orte – sowie deine Brustwarze unter mehreren Lagen Kleidung und einer Stilleinlage. Und er liebt es auch, wenn deine Abwehrkräfte beeinträchtigt sind: Durch kleine Verletzungen, durch Müdigkeit und Stress, aber vor allem, wenn du mal Antibiotika einnehmen musstest.
Dann hat er Gelegenheit, sich rasch auszubreiten und zu Symptomen zu führen. Das reicht vom banalen Fußpilz, über den Scheidenpilz und den Windel- und Mundsoor des Babys bishin eben zum Brustsoor – und der kann höllisch weh tun.
Was sind die typischen Symptome?
Das Hauptsyptom, aufgrund dessen du dir Hilfe suchst, ist fast immer der Schmerz. Es brennt und sticht oft unaushaltsam, auch dann, wenn die Stillmahlzeit längst beendet ist.
Deine Stillberaterin wird auch andere Hinweise entdecken: So wirkt die Brustwarze bei Soor oft „pinkig“, sie kann etwas schuppen, auch kleine rote Punkte können sich bilden.
Zudem ist es wichtig, auch dein Baby genau zu untersuchen: Hat es weiße, kaum abstreifbare Beläge im Mund? Hat es eine Entzündung im Windelbereich, die auf einen Pilz zurückzuführen sein könnte? All das spricht am ehesten dafür, dass bei dir ein Brustsoor vorliegen könnte, ebenso, wenn du selbst einen Scheidenpilz hast oder hattest bzw. dazu neigst.
Wie behandelt man den Brustsoor?
Beim Brustsoor macht es Sinn, schon auf Verdacht zu behandeln. Zwar kann man die Pilze in einer Milchkultur nachweisen, das ist aber nicht ganz unkompliziert und nicht immer lassen sich die Pilze sicher nachweisen, auch wenn sie da sind.
Die Therapie umfasst dann eine ganze Reihe an Maßnahmen, u. a.:
- Allen voran die Behandlung mit einem Antipilzmittel. Dieses muss geschluckt werden, und zwar mehrere Wochen lang.
- Die lokale Behandlung aller anderen Orte, wo ein Pilz auftritt, also in der Scheide, im Mund oder im Windelbereich deines Kindes, ggf. auch der Intimbereich deines Partners / deiner Partnerin, weil es sonst häufig zu Ping-Pong-Effekten beim Geschlechtsverkehr kommt
- Die Brust nach dem Stillen mit lauwarmem Wasser abwaschen und an der Luft trocknen lassen, generell oft an der Luft lassen
- Sämtliche Wäsche (die es verträgt) bei 60°C waschen, Schnuller und Flaschensauger (falls vorhanden) abkochen
- Andere Hilfmittel, wie Multi-Mam-Kompressen, Silberhütchen oder ähnliches sind beim Brustsoor wahrscheinlich besodners hilfeich
Was muss ich sonst noch wissen?
Da die Symptome eines Brustsoors nicht immer ganz eindeutig sind, kann man nicht versprechen, dass die Behandlung Erfolg haben wird. Es gilt also von Anfang an zu überprüfen, welche Erkrankung noch hinter den schmerzenden Brustwarzen stecken könnte. Das sind zum Beispiel:
- Der Vasospasmus: Hier kommt es durch einen Gefäßkrampf zu einer schmerzhaften Verfärbung der Brustwarze.
- Die Mastitis: Die bakterielle Entzündung der Brust kann auch in einem Abszess münden.
- Wunde Brustwarzen: Natürlich können auch wunde Brustwarzen dahinter stecken – die müssen auch gar nicht unbedingt sichtbar wund sein. Hier ist es wichtig, nicht nur symptomatisch eine Brustwarzencreme aufzutragen, sondern die Ursachen zu erkennen und zu beheben (meist das inkorrekte Anlegen).
Wenn du den Verdacht hast, einen Brustsoor oder eine andere Erkrankung zu haben, weil du starke Schmerzen beim Stillen hast, solltest du dir auf jeden Fall Hilfe holen: Deine Hebamme oder Frauenärztin, oder eine spezialisierte Stillberaterin sind die idealen Ansprechpartnerinnen!