Silberhütchen oder Zinnhütchen?

Silber- und Zinnhütchen sind beliebte Helferlein bei wunden Brustwarzen. Aber was ist besser: Silberhütchen oder Zinnhütchen?

Hier erfährst du in einer Übersicht, was die beiden Hütchen eigentlich genau bewirken, wie du sie anwendest und ob sie wirklich nützlich sind. Eins vorweg: Ob Silberhütchen oder Zinnhütchen besser sind, kann dir leider niemand verlässlich beantworten.

Wie funktionieren Silber- und Zinnhütchen?

Die Hütchen haben drei Vorteile, die dabei helfen können, dass wunde Brustwarzen schneller heilen. Eines, und das ist das Wichtigste, tun sie jedoch nicht: Sie beheben nicht die Ursache für die Verletzung. Diese liegt meist in Problemen beim Anlegen begründet, die unbedingt behoben werden müssen.

Die drei Funktionsweisen der Hütchen sind:

  1. Sie verhindern, dass Kleidung auf deiner Haut reibt: Durch die dünne Schicht Metall zwischen Brustwarze und BH / Oberteil schützen Sie davor, dass deine Haut zusätzlich vom Stoff wundgerieben wird und auch, dass die eventuell feuchte Wunde mit dem Textil verklebt.
  2. Sie wirken antibakteriell: Silber und Zinn haben, wie auch andere Metalle, antibakterielle Eigenschaften und werden schon seit Jahrhunderten in der Wundheilung und –prophylaxe in verschiedenen Wegen angewandt.
  3. Sie unterstützen die feuchte Wundheilung: Eine wunde „feucht“ zu lassen ermöglicht nachgewiesenermaßen in manchen Fällen eine schnellere Heilung. Dabei ist es aber wichtig, dass die Wunde nicht in Flüssigkeit „schwimmt“, sondern nur eine dünne, oberflächliche Schicht auf der Wunde liegt. Dies ermöglicht ein Silberhütchen dadurch, dass geringe Mengen Muttermilch auf der Haut nicht sofort trocknen.

Es gibt keine Studien, die beweisen, dass Silber- oder Zinnhütchen wirklich funktionieren. Das liegt aber eher daran, dass es überhaupt kaum Studien gibt, die das Thema untersucht haben. Es gibt lediglich eine kleine Untersuchung, die den Silberhütchen eine Wirksamkeit nachweist, das war aber eher eine kleine Studie.

Tatsächlich aber berichten viele Frauen, dass Ihnen die Hütchen sehr geholfen haben. Es gibt auch Berichte, laut denen Silberhütchen bei Brustsoor helfen können, das ist aber nicht bestätigt. Insgesamt gibt es wenig „echte“ Evidenz dafür, welche Hilfsmittel bei Schmerzen beim Stillen allgemein und bei wunden Brustwarzen im Speziellen helfen.

Wie wendet man sie an?

Die Anwendung ist sehr einfach: Nach dem Stillen reinigst du die Brust mit lauwarmem Wasser und lässt sie einige Minuten an der Luft trocknen. Dann setzt du das Hütchen auf die Brustwarze bzw. den Vorhof auf und ziehst deinen BH an.

So ein Silber- oder Zinkhütchen kann den ganzen Tag und auch nachts auf der Brust verbleiben zwischen den Stillmahlzeiten. Du solltest es regelmäßig mit Wasser und Seife waschen, alternativ auch einmal am Tag mit einer Mischung aus Wasser und Natron.

Silberhütchen oder Zinkhütchen: Wofür solltest du dich entscheiden?

Wie oben schon angedeutet kann niemand mit Gewissheit sagen, ob Silber- oder Zinkhütchen funktionieren, und falls ja, welches von beiden besser wirkt.

Sowohl für Silber- als auch für Zinkhütchen gibt es sehr viele positive Erfahrungen, sowohl aus der Stillberatung, als auch in den tausenden von Bewertungen im Internet.

Persönlich finden wir, dass beide Hütchen bei wunden Brustwarzen einen „Versuch wert“ sind, zumal wir die Idee hinter ihrer Funktionsweise (mechanischer Schutz, antibakterielle Eigenschaften, feuchte Wundheilung) für überzeugend halten. Auf jeden Fall bieten sie mehr, als die häufig verkaufte Brustwarzensalbe, für deren Wirksamkeit es ebenfalls keine eindeutigen Belege gibt.

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