Vielleicht fragst du dich, ob du Kaffee in der Stillzeit trinken darfst – und wenn ja, wieviel. In einer kurzen Übersicht beantworten wir dir hier diese Frage, was gar nicht sooo eindeutig möglich ist.
Die kurze Antwort lautet: Wahrscheinlich darfst du bedenkenlos Kaffee trinken. Aber nicht zuviel! 🙂
In der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft ist die Ernährung generell viel sorgsamer zu beachten, als in der Stillzeit. Durch den direkten „Anschluss“ an das mütterliche Blutsystem gehen alle Nähr-, aber auch Schadstoffe, wie zum Beispiel Alkohol, ungehinderter ins Baby über. Natürlich gibt es noch die Plazentaschranke, die eine Filterfunktion aufweist. Trotzdem gehen durch Schadstoffe oder infektiöse Lebensmittel viel mehr Probleme auf das Baby über, als in der Stillzeit.
Tatsächlich kann ein zu hoher Koffeinkonsum in der Schwangerschaft zu Fehlgeburten, Fehlbildungen und zu geringem Geburtsgewicht führen. Aber natürlich trinken täglich weltweit Millionen Schwangere Kaffee – die Dosis macht also das Gift.
Welche Auswirkungen hat Koffein in der Stillzeit?
In der Stillzeit kann man die Sache schon differenzierter betrachten, immerhin können nun keine Fehlbildungen mehr auftreten. Trotzdem hat Koffein Auswirkungen auf dein Baby, und natürlich auch auf dich.
Auswirkungen auf dein Baby
Zunächst mal muss man immer an eines erinnern: Überall auf der Welt kriegen täglich extreme Frühchen sehr hohe Dosen Koffein direkt in die Vene gespritzt, um ihnen die Atmung zu erleichtern. Das geht in den meisten Fällen problemlos, führt aber manchmal zu schnellem Herzschlag und anderen, leicht behandelbaren Problemen.
Nichtsdestotrotz gibt es einige Hinweise darauf, dass auch bei älteren, gestillten Babys das Koffein Auswirkungen haben kann:
- Schlechterer Schlaf: Uns sind nur Studien bekannt, die in Einzelfällen deutlich gestörtes Schlafverhalten nachwiesen – aber nur bei sehr hohen Koffeindosen. Studien, die auch geringere Dosen untersuchten, zeigten eher keine Probleme beim Ein- oder Durchschlafen.
- Bauchschmerzen / Koliken: Hier haben wir keine Studien gefunden, die Bauchschmerzen bei gestillten Kindern mit koffeintrinkenden Müttern gezeigt hätten. Was nicht heißt, dass es im Einzelfall nicht so sein kann – immerhin berichten immer wieder Mütter von diesem Zusammenhang.
- Eisenmangel: Koffeinkonsum in der Stillzeit kann zu einem verringerten Eisenangebot in der Muttermilch führen. Das ist insbesondere dann problematisch, wenn du oder dein Baby eh schon einen Eisenmangel hat.
- die Milchmenge: Manchmal heißt es, dass Kaffee zu einer erhöhten Milchmenge führen kann – manchmal wieder, dass er die Milchproduktion senkt. Nichts davon ist bisher erwiesen.
Und natürlich musst du auch an dich selbst denken: Kaffee kann nervös machen – bist du vielleicht eh schon gereizt und gestresst? Koffein kann auch Durchfall und Bauchbeschwerden auslösen. Und es kann natürlich auch dazu führen, dass du schlechter ein- und durchschläfst. Da kämpft es wahrscheinlich gegen den Schlafmangel, den ein Baby ganz natürlich mit sich bringt 🙂
Wie viel Koffein und Kaffee ist okay?
Koffein in der Stillzeit scheint also nur in sehr hohen Dosen wirklich nachgewiesenermaßen einen negativen Effekt auf dein Baby zu haben. Allerdings heißt ein Mangel an entsprechenden Studien auch nicht, dass nicht auch geringere Dosen sich nachteilig auswirken können.
Deshalb gibt es keine eindeutig evidenzbasierte Meinung dazu, wieviel Koffein denn okay sei.
Folgende täglichen Höchstmengen werden von verschiedenen Stellen empfohlen:
- europäische Lebensmittelbehörde: 200 mg sind sicher verträglich
- CDC (USA): 300 mg sind in Ordnung
- La Leche Liga: 300 mg sind in Ordnung
Irgendwo da wird sich also die Wahrheit abspielen: Zwischen 200 und 300 mg pro Tag. Das entspricht ungefähr 2 – 3 Tassen Kaffee pro Tag, je nachdem natürlich, wie stark du ihn brühst und wie groß die Tasse ist 🙂
Koffeingehalt von Lebensmitteln und Kaffee
Wenn du dich für weitere Lebensmittel und deren Koffeingehalt interessierst, findest du hier eine gute Liste. Und noch tiefer ins Detail steigen wir zum Thema Kaffee und Stillen bei teammuttermilch.de ein.
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