Stillvorbereitungskurs

Ein Stillvorbereitungskurs lohnt sich für jede werdende Mama: Denn Stillen ist – wenn es auch die natürlichste Form der Säuglingsernährung ist – nicht immer einfach.

Was dich in einem Stillvorbereitungskurs erwartet, warum er wichtig ist und welche Themen dort besondere Beachtung finden, erfährst du hier.

Vor der Geburt

Ein guter Stillvorbereitungskurs beschäftigt sich intensiv auch mit den Themen, die schon vor der Geburt wichtig sind. Dies können sein:

  • Wie verändert sich die Brust in der Schwangerschaft bis zur Geburt?
  • Was ist die Vormilch? Muss ich Vormilch sammeln?
  • Welche Produkte brauche ich?
  • Was erwartet mich nach der Geburt in den ersten Stunden und Tagen?
  • Wie kann ich mich schon in der Schwangerschaft auf das Stillen vorbereiten?

Veränderungen der Brust in der Schwangerschaft

Die meisten Frauen spüren schon kurz nach Beginn der Schwangerschaft ein leichtes Ziehen in der Brust – die ersten Hinweise, dass „etwas im Busch“ ist, und die Brust beginnt, sich auf die Geburt vorzubereiten.

Es dauert meist nur wenige Wochen, bis erste Veränderungen der Brust sichtbar sind – eine Größenzunahme, eine Farbveränderung, vielleicht auch schon spürbare Veränderungen beim Abtasten, zum Beispiel durch die Drüsenreifung. Im Stillvorbereitungskurs erfährst du, welche Hormone für diese Veränderungen zuständig sind und wie die normalen Abläufe sind.

Vormilch in der Schwangerschaft

Die Vormilch, auch Kolostrum genannt, unterscheidet sich von der „reifen“ Muttermilch in vielerlei Hinsicht, der wichtigste Unterschied ist jedoch, dass es eine Art „Booster“-Wirkung für dein Baby hat. Obwohl nur wenige Tropfen getrunken werden, reicht dies in den ersten Tagen, um den Blutzuckerspiegel aufrecht zu erhalten, gleichzeitig wird deinem Baby eine Art Immunkur mitgegeben.

Schon in der Schwangerschaft kann Vormilch gebildet werden und auch austreten. Manchmal wird empfohlen, die Vormilch zu sammeln, jedoch nur, wenn nach der Geburt Probleme zu erwarten sind. Mehr dazu liest du in unserem Artikel oder beim TeamMuttermilch über die Vormilch.

Welche weiteren Vorbereitungen brauche ich?

Inzwischen hat sich hoffentlich weitgehend herumgesprochen, dass es nicht nötig ist, die Brustwarzen als Schutz vor dem Wundwerden „vorzubereiten“ – zum Beispiel durch das tägliche Reiben mit einem rauen Handtuch (oder extremeren Maßnahmen).

Welche (wenigen) Vorbereitungen tatsächlich Sinn machen, erfährst du im Stillvorbereitungskurs.

Nach der Geburt

Die wichtigsten Themen für unmittelbar nach der Geburt betreffen vor allem das erste Stillen und das Bonding, die Wichtigkeit der Vormilch und den Milcheinschuss.

Die erste Stunde

Nach dem extremen Kraftakt der Geburt wird heutzutage fast immer das Baby auf den Bauch der Mutter gelegt, direkt im Haut-zu-Haut-Kontakt. Dies setzt eine Hormonkaskade in Gang, die für die Beziehung zwischen Mama und Kind unermesslich wichtig sind.

Lässt man ein Baby so liegen, kann man den sogenannten „Breast-Crawl“ beobachten, bei dem das Baby selbst an die Brust krabbelt. Dass es dann innerhalb der ersten Stunde trinkt ist besonders in Bezug auf das oben bereits erwähnte Kolostrum sehr wichtig.

Der Milcheinschuss

Wenige Tage nach der Geburt folgt dann der Milcheinschuss, bei dem die Milch von der Vormilch langsam in die reife Muttermilch übergeht – und vor allem endlich genug davon da ist, um ein adäquates Wachstum deines Babys zu gewährleisten.

Ebenfalls wichtig für einen Stillvorbereitungskurs ist zu erfahren, wie das Stillen überhaupt funktioniert – was macht so ein Baby überhaupt anatomisch um an die Milch zu kommen, und welche Probleme können auftreten? Was ist der Milchspendereflex? Und vieles mehr.

Stillprobleme nach der Geburt

Nach der Geburt erwarten dich viele Monate des Stillens – wenn du Glück hast, völlig problemlos.

Es gibt aber eine ganze Reihe von Stillproblemen, die während dieser Zeit auftreten können und ein guter Stillvorbereitungskurs sollte dich auf diese Probleme vorbereiten.

Schmerzen

Dazu gehören zum Beispiel Schmerzen beim Stillen, die sich in Form von gereizten oder sogar wunden Brustwarzen, aber auch in Form eines Vasospasmus oder eines Brustsoors zeigen können.

Ein Kurs, der effektiv auf das Stillen vorbereitet, sollte diesem Thema einige Zeit widmen. Essentiell bei sehr vielen Stillproblemen – und vor allem bei Schmerzen – ist es zu wissen, wie du richtig anlegst. Worauf muss man da achten? Woran erkennt man ein „falsch“ angelegtes Baby und wie kann man das korrigieren?

Und wann muss man sich von der Vorstellung lösen, dass hier allein das suboptimale Anlegen für die Schmerzen zuständig ist? Was ist so ein Vasospasmus, wie behandelt man ihn und was könnte noch dahinter stecken?

Noch mehr Probleme

Aber auch ganz normale „Probleme“ können in der Stillzeit zu Verunsicherung führen: Wie darf ich mich eigentlich ernähren und welche Lebensmittel sollte ich lieber weglassen? Wie soll ich das finden, wenn mein Kind in den ersten Wochen gefühlt ständig an der Brust hängt?

Was, wenn mein Baby plötzlich keine Lust mehr auf das Stillen hat und in einen Stillstreik tritt? Was, wenn es beim Stillen weint, oder eine Brust plötzlich ablehnt, oder zu müde ist zum Trinken?

All diese Fragen – und noch viele mehr – beantwortet ein Stillvorbereitungskurs.

Und am Ende: Das Abstillen

Und natürlich findet auch das Abstillen einen Platz in so einem Kurs. Denn egal, ob es abrupt oder geplant, früh oder spät stattfinden soll – irgendwann ist jedes Baby (oder Kind) abgestillt – wann, entscheidest in den meisten Fällen du, und du solltest ein paar Hilfsmittel haben, um damit einfacher klar zu kommen.

Der Stillvorbereitungskurs: Zusammenfassung

Der Stillvorbereitungskurs ist sowas wie das „erste“ Mittel der Stillberatung, um sich selbst auf lange Sicht überflüssig zu machen. Erfahrungsgemäß führt das Wissen um einen „normalen“ Ablauf der Stillzeit und des Stillens dazu, dass hinterher deutlich weniger Unsicherheiten auftreten.

Natürlich heißt das nicht, dass nicht trotzdem Probleme auftreten können, und dass nicht trotzdem eine Beratung nötig wird. Wie eingangs gesagt: Das Stillen ist natürlich – aber nicht immer einfach. Davon kann ich selbst ein Liedchen singen!

Und wenn du trotz aller Vorbereitung und Information Bedarf an einer Stillberatung hast – es geht eben auch online, und zwar schnell und unkompliziert. Das siehst du an dieser Website 🙂

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